Aus dem Vereinsleben

Wunscherfüllung durch das Hospizmobil

Wenn Kraft und Lebenszeit begrenzt sind, noch einmal einen Gottesdienst besuchen, einem Fußballspiel in der Allianzarena beiwohnen oder mit der Familie grillen. Mit dem Herzenswunsch Hospizmobil ermöglicht es das BRK Rhön-Grabfeld, schwerstkranken Menschen einen der letzten Wünsche zu erfüllen. Wünsche, die oft nicht einmal groß sind, aber scheitern könnten auf Grund eingeschränkter Mobilität oder fehlender finanzieller Mittel.

Petra Fuchs, die Mitorganisatorin des Herzenswunsch Hospizmobil, informierte im Hospizverein die Anwesenden über die Umsetzung des von ihr mit viel eigenem Herzblut begleiteten Projekts. Jeder beim BRK eingereichte Wunsch wird durch das Leitungsgremium auf seine Realisierbarkeit hin besprochen und im positiven Fall für die Betroffenen und deren Angehörige kostenfrei umgesetzt. Ermöglicht wird die Finanzierung der Herzenswunscherfüllung durch Spenden sowie durch tatkräftige Unterstützung von ca. 30 Ehrenamtlichen aus unterschiedlichsten Berufen, die sich aktiv an diesem Projekt beteiligen und die ihre Motivation aus der Freude, schwerstkranken einen Wunsch erfüllen zu können, erhalten.

Feierlicher Festakt zum 25-jährigen Jubiläum des Hospizverein Rhön-Grabfeld

Mit einer Reihe von Veranstaltungen feiert der Hospizverein Rhön-Grabfeld in diesem Jahr sein 25jähriges Jubiläum. Letzten Freitag stand der feierliche Festakt im Alten Amtshaus Bad Neustadt auf dem Programm, zu dem sich eine große Anzahl an Gästen einfand.

Zur richtigen Einstimmung wurden diese vom Butler George (Herr Christoph Gilsbach) am Eingang des ehrwürdigen Gebäudes in Empfang genommen. Nach einer kurzen Zusammenkunft im Basement ging es zum Veranstaltungsraum im 1. Obergeschoss, wo das Klassik Trio, bestehend aus Frau Ariadne Weigert, Dr. Stefan Hiby und Dr. Wolfram Schmidt, dem Abend den angemessenen musikalischen Rahmen verlieh.

In seiner Begrüßung legte der 1. Vorsitzende, Herr Richard Knaier, den Fokus auf den Dank an die Gründungsmitglieder sowie den ehrenamtlich Tätigen des Vereins, die dadurch „ein Zeichen der Menschlichkeit“ setzten. Er freute sich sichtlich über die große Zahl an Gästen, die sich anlässlich des Festaktes im Amtshaus eingefunden hatten.

Die Schirmfrau der Veranstaltung, die Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar, stellte in Ihrem Grußwort sodann die Wichtigkeit der sozialen Funktion des Hospizvereins heraus. Sie zollte den Hospizbegleiterinnen und -begleitern höchsten Respekt und Anerkennung für Ihre Tätigkeit „da, wo sich viele andere zurückziehen“. Die Politik, so Sabine Dittmar, könne zwar die Rahmenbedingungen setzen, doch seien zur Ausführung Ehrenamtliche unentbehrlich. Zudem blieben trotz der Weiterentwicklung der Hospizbewegung innerhalb des Landkreises durchaus weitere Ziele bestehen, beispielsweise der Bedarf im Bereich Kinderhospiz.

Auch der stellvertretende Landrat, Herr Bruno Altrichter, war in seinem anschließenden Grußwort voll des Lobes und Dankes angesichts der Arbeit und des Engagements des Hospizvereins in den zurückliegenden 25 Jahren und formulierte als Ziel für die Zukunft das anhaltende Bemühen um ein Hospiz. Als kleines Zeichen der Anerkennung überreichte er, auch im Namen des Landrates Thomas Habermann, am Ende seiner Ausführungen dem 1. Vorsitzenden Richard Knaier einen Scheck.

Der 1. Vorsitzende Richard Knaier übernahm nun die Ehrungen der Gründungsmitglieder. In seiner kurzen Ansprache wurden deren Verdienste gewürdigt und alle Anwesenden erhielten jeweils eine Urkunde sowie einen Präsentkorb.

Nach einer musikalischen Pause stand ein Impulsvortrag von Christoph Gilsbach (Butler George) über die Heilkraft des Humors auf dem Programm. Herr Gilsbach engagiert sich als Klinik-Clown an der Uni-Klinik in Münster und berichtete eindrucksvoll von seinen Erfahrungen aus dem Klinik-Alltag. Zur Annäherung an das Thema wurde das Publikum dem Thema entsprechend humorvoll einbezogen.

Am Ende erfreute noch einmal das Klassik-Trio mit einem Satz aus einer Bach-Sonate die Gäste.

Mit einem gemütlichen Beisammensein klang der Abend aus.

Mit Einfachheit zur inneren Freiheit

Gespannte, ja, andächtige Stille in Bad Neustadts Stadthalle. – Als Pater Anselm Grün (80) auf die Bühne trat, hätte man eine Stecknadel fallen hören können. Gut eine Stunde lang legte der Mönch aus der Benediktiner-Abtei Münsterschwarzach dar, wie wir „Einfach leben – gerade jetzt“ können.

In seinem Vortrag appellierte Anselm Grün daran, einfach zu tun, was gerade ansteht, im Einklang mit sich selbst zu kommen, anstatt darauf zu schauen, was die anderen über einen denken. Immer wieder sollte man sich sagen: “Ich bin ich selbst!“ Denn aus dem Selbst soll man leben.

Sich selbst annehmen heißt auch, so Anselm Grün, sich verstehen, für sich einzustehen. „Leben Sie und werden Sie nicht gelebt. Nehmen Sie den Anderen wahr, ohne ihn zu bewerten, sehen Sie das Gute, das Schöne, das Geheimnis jedes einzigartigen Menschen!“ Dazu gehöre das Gebet zu Gott, Musik, Schönheit, Menschen. Zudem brauche der Mensch Rituale. „Sie tun gut und ordnen unser Leben.“

Mit Beispielen aus der eigenen seelsorgerischen Praxis, aus Philosophie, Psychologie und Bibelverweisen untermauerte Grün, der auch Autor etlicher spiritueller Bücher ist, seine Thesen.

Am Ende seines einstündigen Vortrags hatte er 678 Besucher mit seiner Offenheit, Ehrlichkeit und Herzlichkeit in seinen Bann gezogen.

Der Abschluss, ein allumrundendes Gebet, endete mit einem gemeinsam gesprochenen „Amen“.

Begeisterter Applaus folgte auf die Dankesworte des Vorsitzenden Richard Knaier.

Mitgliederversammlung im Hospizverein

Auf der gut besuchten Mitgliederversammlung berichtete Richard Knaier in seiner Rolle als 1. Vorsitzender von den Tätigkeiten des Hospizvereins im zurückliegenden Jahr. Ein Schwerpunkt lag auf den Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Vereins, dessen Anfänge und die Entwicklung in einer Chronik festgehalten wurden. Für die damit verbundene Recherche und Arbeit ging der Dank an Stefanie Frey und Thomas Baumeister. Auch den Verantwortlichen für die unter großem Zeitaufwand organisierten zahlreichen Jubiläumsveranstaltungen, die unter anderem unter Mitwirkung von Pater Anselm Grün, dem Gospelchor „Spirit of Joy“ sowie Regionalkantor Thomas Rottmann stattfinden werden, dankte der Vorsitzende, ebenso den zahlreichen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz bei den Begleitungen und allen, die durch ihr Engagement die vielfältigen Aktivitäten des Vereins ermöglichen.

Dank der intensiven Recherche von Arnold Willnat und der fachlichen Kompetenz von Ute Hiby konnte sich der Vorstand zum Thema „assistierter Suizid“ klar positionieren. Das Ergebnis mit Empfehlungen für die Hospizbegleiter kann auf der Homepage eingesehen werden.

Nachdem dank der intensiven Öffentlichkeitsarbeit der letzten Jahre immer mehr Menschen auf die Arbeit des Vereins aufmerksam geworden sind, stehen nach Abschluss der letzten Qualifizierungsmaßnahme elf weitere Ehrenamtliche für den Dienst am Nächsten zur Verfügung. Zusätzliche Qualifikationen einzelner Mitglieder ermöglichen es, eine immer größere Zahl von gut angenommenen Trauer Einzelgesprächen zu führen und eine feste Trauergruppe zu etablieren, außerdem Beratungsgespräche zu den Themen Patientenverfügung, Vorsorge- und Betreuungsvollmacht anzubieten.

In ihrer letzten Lebensphase begleitet wurden im letzten Jahr insgesamt 168 Menschen, zu Hause, in Pflegeeinrichtungen oder auf der Palliativstation.

Im Rahmen der Änderung der Vereinssatzung berichtete Herr Knaier von der Möglichkeit, Steuerbestätigungen im Rahmen der Ehrenamtspauschale für die Begleitenden und anderen im Verein ehrenamtlich Tätigen auszustellen.

Die Schatzmeisterin Helga Sterzinger konnte auf eine geordnete Finanzlage des Vereins verweisen. Die Mitgliederzahl erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 287 Mitgliedern.

Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten

Aufräumen ist häufig eine unliebsame Angelegenheit, dabei gewinnt man durch den Abwurf von „Lebensballast“ unglaublich viel Klarheit, Leichtigkeit und Freiraum. Wir schaffen uns ein Leben, das uns glücklich macht, uns erfüllt. Loslassen geht nicht von heute auf morgen, es ist ein längerer Prozess.

In einem Vortrag zum Thema „Loslassen – dein Leben aufräumen“ zeigte Jennifer Rother Wege auf, das eigene Leben und den Alltag aufzuräumen. Praktische Tipps, wie das Aufräumen des Dachbodens, das Entsorgen alter Dokumente, das Leeren überfüllter Kleiderschränke   oder  gezielter Einkauf gelingen kann, wurden erörtert.

Und was hat Ordnung mit dem Tod zu tun? Viele Menschen haben keine Möglichkeit mehr, durch plötzlich auftretende, lebensverkürzende Erkrankungen oder Unfälle Ordnung in ihr Leben zu bringen.

Häufig erleben Hospizbegleiter Angehörige, die vor der großen Aufgabe stehen, das Leben eines verstorbenen Menschen aufräumen zu müssen. Wie schwer kann es für Angehörige sein, diese Aufgabe zu übernehmen? Wie können Hospizbegleiter dabei unterstützen? Mit vielen Anregungen und praktischen Beispielen wurden Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Mit diesem Vortrag motivierte Jennifer Rother die Zuhörer, früh genug daran zu denken, das eigene Leben aufzuräumen, bevor es andere tun. Selbst tätig zu werden, bringt Klarheit und Ordnung in das eigene Leben.

Wahrheit am Krankenbett

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„Wahrheit am Krankenbett“ – das Thema des Vortrags im Hospizverein versprach Schwieriges, zu Verdrängendes, etwas, für das man gerne eine Anweisung hätte, weil man Hilflosigkeit spürt. Wie geht man damit um, dass laut Gesetz jeder Patient ein Recht darauf hat, die Wahrheit, und sei sie auch noch so schwer erträglich, zu erfahren? Durch ihre langjährige Praxiserfahrung gelang es Frau Dr. Ute Hiby deutlich zu machen, dass zwar kein Weg an der Wahrheit vorbeiführt, diese Gespräche aber, wenn sie mit entsprechender Sensibilität, mit Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und Verständnis für den anderen geführt werden, die Situation emotional entlasten können. Interessant war, daran erinnert zu werden, wie wir nicht nur mit Worten sprechen und Wahrheit auf vielfältige Weise vermitteln.

Der Vortrag machte wieder einmal deutlich, wie wichtig entsprechende Rahmenbedingungen und fachliche Kompetenz im Umgang mit existentiellen Lebenssituationen sind.

In der anschließenden Gesprächsrunde wurde deutlich, dass es Frau Dr. Ute Hiby gelungen war, den Zuhörern Mut zu machen, sich der Wahrheit am Krankenbett zu stellen.

Selbsterfahrung

Im Rahmen des Qualifizierungskurses für angehende Hospizbegleiter fand in diesem Jahr wieder ein Wahrnehmungstag statt.

Die elf Teilnehmer erfuhren in Selbsterfahrungsübungen wie sich die Wahrnehmung eines Sterbenden verändert, wenn er sich nicht mehr selbstständig im Bett bewegen kann.

Beeindruckt waren die Teilnehmer wie es sich anfühlt, wenn ein Mensch nicht in der Lage ist, sein Gehör vor der Umwelt zu verschließen oder die Augen keine Anregung erfahren.

In Form von Partnerarbeiten wurde der Umgang mit Nähe und Distanz eingeübt.

Die Wichtigkeit der nonverbalen Kommunikation wurde mit Berührungsübungen und guter Beobachtung praktisch erarbeitet.

Neue Erfahrungen konnte jeder in der Gruppe für seine ehrenamtliche Hospizbegleiter-Tätigkeit sammeln.

Am Ende des Tages wurde die Kursleiterin Frau Rita Floth von allen Teilnehmern gelobt, mit wieviel Herzblut und fachlicher Kompetenz dieser Tag durchgeführt wurde.

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"Löffelweise Gutes tun…“

Die Frauengruppe „Himmel, Herrgott, Sakrament“ ist in der Gemeinde Rödles aktiv. Neue Wege sind gefragt um die Geselligkeit in der Gemeinde zu fördern. Unter dem Motto „Auf ein Wort…“ fanden in diesem Jahr Aktionen wie „Das Leben ist wie ein Aperol Spritz“ oder „Schubladendenken, muss das sein?“ statt.

Für die Aktion „Danken und Genießen“ machte sich die Frauengruppe aus Rödles an den Kochtopf um eine leckere Kürbissuppe für einen guten Zweck zu kochen. Sie verwöhnten die Gemeinde am 13. Oktober 2024 mit einer leckeren Kürbissuppe und frisch gebackenen Waffeln.

Der Erlös der Veranstaltung wurde zu Gunsten des Hospizverein Rhön-Grabfeld gespendet. Frau Geier und Frau Link übergaben die Summe von 250 Euro an den Hospizverein Rhön-Grabfeld. Der Vorstandsvorsitzenden Richard Knaier bedankte sich herzlichst für die großzügige Spende.

Die Gemeinde Rödles kann sich auch im kommenden Jahr auf viel Geselligkeit mit guten Themen verlassen, wenn es wieder heißt „Auf ein Wort…“

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4. Grabfelder Gesundheitstag in Aubstadt

Der Hospizverein präsentierte sich am 13.10.2024 beim 4. Grabfelder Gesundheitstag in der Turn- und Festhalle in Aubstadt.

Unternehmen, Einrichtungen und Organisationen zum Themenfeld Gesund – Vital – Aktiv stellten sich vor und informierten über die vielfältigen Angebote die es in unserer Region gibt.

 

Auch der Hospizverein Rhön-Grabfeld e.V. war mit einem Informationsstand auf dem Grabfelder Gesundheitstag vertreten und machte auf seine wichtige Arbeit in der Hospizversorgung aufmerksam. Viele interessierte Besucher erhielten Einblicke in die Begleitung schwerstkranker Menschen und deren Angehörige, sowie in das breite Unterstützungsangebot des Vereins.